Kinder und Jugendliche
Bei der kieferorthopädischen Behandlung für Kinder und Jugendliche gilt die Regel: Je früher, desto besser! Eine frühzeitige Korrektur der Zahnstellung ist auf jeden Fall besser, da sich die meisten Fehlentwicklungen ohne kieferorthopädisches Eingreifen verschlimmern.
Normal beginnt eine kieferorthopädische Behandlung im Alter von neun bis zehn Jahren. Während dieser Zeit wechseln die Zähne im Seitenzahnbereich und das Wachstum des Kiefers kann auch noch gut beeinflusst werden. Es ist jedoch empfehlenswert, die Entwicklung des Gebisses ab einem Altern von sechs bis sieben Jahren kieferorthopädisch beurteilen zu lassen.
Einige Fehlstellungen sollten schon in dieser frühen Phase behandelt werden um Fehlstellungen frühzeitig zu korrigieren. Bei einigen Kieferfehlstellungen ist das Wachstum Teil einer erfolgreichen Korrektur und kann somit frühzeitig begleitet werden.
Auch wenn keine frühzeitige Behandlung erforderlich sein sollte, so ist es trotzdem vorteilhaft, frühzeitig einen vertrauensvollen Kontakt aufzubauen. Damit wird das Wohlbefinden des Kinders in der Praxis gesteigert, Ängste werden frühzeitig genommen, Stress kommt erst gar nicht zum Vorschein.
Behandlungsphilosophie
Bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen kommt häufig eine dreiphasige Kombination von herausnehmbaren und festsitzenden Geräten zum Einsatz.
Während der ersten Phase wird mit herausnehmbaren Geräten das Kieferwachstum gesteuert. Die herausnehmbaren Behandlungsgeräte für den Ober- und evtl. auch Unterkiefer werden im praxisinternen zahntechnischen Labor für jeden Behandlungsfall individuell geplant und hergestellt. Dieser Behandlungsschritt ist sehr schonend für die beteiligten Gewebe, da nur die körpereigenen natürlichen Wachstumsvorgänge angeregt und in die richtige Richtung gelenkt werden.
Die Zähne kommen dabei schon in eine gute Ausgangsposition für die zweite Phase in der vorwiegend festsitzende Zahnspangen zum Einsatz kommen. Dabei werden sogenannte Brackets mit speziellen Klebern an den Zähnen befestigt und durch Drahtbögen verbunden. Durch die Drahtbögen wirken exakt dosierbare Kräfte auf die Zähne, diese bewegen sich damit an ihre korrekte Position.
Nach Entfernung der festsitzenden Zahnspange beginnt die dritte Phase, die sogenannte Retentionsphase, in der mit herausnehmbaren Geräten und den festsitzenden Retainern die erreichte Zahnstellung gehalten wird.